Trinkgeld auf Japanisch

Gibt man in Japan eigentlich Trinkgeld?

Allgemein
11.11.2020

Was in Deutschland verpönt ist, gehört in Japan zum guten Ton. Und umgekehrt. Peinlich wenn man unwissentlich in ein kulturelles Fettnäpfchen tritt – Aber das muss nicht sein! Wir leisten Erste Hilfe bei interkulturellen Missverständnissen.

Nase hochziehen oder putzen?
Was in Deutschland verpönt ist, gehört in Japan zum guten Ton. Und umgekehrt. Einer der vielleicht häufigsten Sätze, die man von seinen Eltern gehört hat, ist: »Jetzt putz dir mal die Nase!« In Japan heißt es: »Steck bitte das Taschentuch weg und zieh die Nase hoch!«
Bei einem gemeinsamen Essen in Deutschland gilt: »Schlürf nicht so!« Wer seine Suppe hingegen in Japan nicht schlürft, erweckt schnell den Eindruck, dass es ihm nicht schmeckt. Hier gehört Schlürfen im wahrsten Sinne des Wortes zum guten Ton und wird als Kompliment an die Küche verstanden.

Trinkgeld – bloß nicht nachzählen
Beim Zahlen am Ende des Restaurantbesuchs muss man einen weiteren kulturellen Unterschied beachten: Wer hierzulande kein Trinkgeld gibt, gilt schnell als Pfennigfuchser. Trinkgeld wird von Japanern jedoch als Beleidigung aufgefasst. In Japan sind Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und guter Service Selbstverständlichkeiten. Im japanischen Nahverkehr, aber auch in der Öffentlichkeit, sind laute Telefonate gar nicht gern gesehen. Hinweisschilder weisen deshalb darauf hin, dass Handyklingeln und Telefonate unterwegs unerwünscht sind.

Wenn Sie Lust auf einen Coffee2Go haben, denken Sie bitte daran: Zählen Sie um Himmels willen nicht das Wechselgeld nach, da Sie dem Verkäufer damit einen Betrug unterstellen. Ach ja: Und streichen Sie das akademische Viertel aus Ihrem Repertoire: Es ist gerade noch akzeptabel, wenn man in Japan exakt zur verabredeten Zeit erscheint. Besser, man kommt fünf bis zehn Minuten zu früh, oder noch besser, eine halbe Stunde früher.