Sicherer leben

Verbesserte Tsunami-Früherkennung

Mitsubishi Electric verbessert die Tsunami-Früherkennung

Wenn ein Tsunami auf eine Küste zurollt, zählt jede Sekunde, um möglichst viele Menschen in Sicherheit zu bringen. Experten gehen davon aus, dass dazu eine zehnminütige Vorwarnzeit reicht. Das heißt, die Welle muss spätestens aufgespürt werden, wenn sie noch zehn Minuten von der Küste entfernt ist. Bislang ist eine zuverlässige Tsunami-Früherkennung aber kaum möglich.

Mit einem Hochfrequenzradar lassen sich Meeresströmungen in bis zu 50 Kilometer Entfernung von der Küste messen. Mitsubishi Electric hat dieses System jetzt so weiterentwickelt, dass es die Mehrfachwellenfronten eines Tsunamis durch Messung der Geschwindigkeit der Meeresoberfläche zuverlässig erkennt und die Höhe des Meeresspiegels mit einer Genauigkeit von plus/minus 25 Zentimeter schätzen kann. Auch die Laufrichtung der Welle lässt sich zuverlässig bestimmen. Zwei Eigenschaften machen das System besonders präzise: Zum einen fokussiert sich die Messmethode auf Tsunami-typische Wellenfronten mit hoher Strömungsgeschwindigkeit. Außerdem nutzt sie einen proprietären Algorithmus, um anhand der gesammelten Dopplergeschwindigkeiten der Wellenfrontdaten die Eigenschaften und die Höhe des Tsunamis abzuschätzen. Die Fehlalarmquote beträgt deshalb nur 0,1 Prozent.

Was bedeutet das in der Praxis?

Die Geschwindigkeit eines Tsunamis hängt von der Meerestiefe und der Beschaffenheit des Meeresbodens ab. Nehmen wir also mal an, das Meer ist 50 Kilometer vor der Küste 300 Meter tief und der Tsunami noch 100 km/h schnell. Die erkannte Welle bräuchte von hier also noch mehr als 30 Minuten, bis sie auf die Küste trifft (sie verlangsamt sich ja weiter, während die Wellenhöhe ansteigt) – genug Zeit, um sich in festen Gebäuden oder auf höher gelegenem Terrain in Sicherheit zu bringen, sofern Alarm ausgelöst und alle Evakuierungspläne in Gang gesetzt werden.

 

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Durch ein unterseeisches Ereignis, etwa ein Seebeben oder einen Erdrutsch werden im Epizentrum riesige Mengen Wasser verdrängt.

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Zunächst breiten sich die Schockwellen mit mehreren Hundert km/h aus. Dabei sind sie vielleicht 30 cm hoch.

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50 km vor der Küste erkennt das Mitsubishi Electric Hochfrequenzradar typische Tsunami-Muster und löst Alarm aus.

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Im flacheren Wasser verlangsamen sich die Wellen. Sie überlagern sich gegenseitig und schwellen bedrohlich an.

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Schließlich erreichen sie die Küste, wo sich die vorgewarnten Menschen bereits in Sicherheit bringen konnten.

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